Der Amphibienzaun Waldeck – eine Erfolgsgeschichte

Der Amphibienzaun Waldeck entstand aus einer praktischen Notwendigkeit heraus. Während einer morgendlichen Fahrt durch den Ortsteil Waldeck machte Georg Lander im Jahr 2017 nach Hinweis von Christa Steinborn eine erschreckende Entdeckung: Mindestens 20 überfahrene Kröten lagen am Waldrand auf einer Gemeindeverbindungsstraße zwischen Mengen und Hohentengen.

Diese Beobachtung war der Auslöser für die Verlegung eines „Krötenzauns” nach Waldeck. Die Initiative dazu ging von Georg Lander und Christa Steinborn aus, die dabei von Anke Irmler und ihrem Sohn sowie Werner Löw vom NABU unterstützt wurden. Der Aufbau erfolgte unmittelbar durch eine engagierte Gruppe von Freiwilligen: Georg Lander, Karlfried Stützle, Werner Löw und Familie Steinborn. Bereits am Tag der Entdeckung der Verkehrsopfer konnte der Zaun aufgebaut werden.

Die tägliche Betreuung des Zauns übernahmen von Beginn an eigenständig die örtlichen Hohentengener Helfer: morgens war die Familie Steinborn zuständig, abends Georg Lander. Der NABU stellte das Zaunmaterial zur Verfügung, das von Werner Löw gebracht wurde. Der hilft auch beim jährlichen Auf- und Abbau.

In den letzten Jahren wurde das Helferteam morgens durch Frau Anke Irmler und abends durch das Ehepaar Roswitha und Edwin Müller sowie Frau Beate Laws verstärkt. Bei Bedarf werden auch weitere Personen aus der Gemeinde Hohentengen und seinen Ortsteilen einbezogen.

Der Standort Waldeck ist sehr speziell, da der Krötenübergang sowohl durch einen Wald als auch durch ein Gewerbegebiet in Richtung der Laichgewässer führt. Diese Besonderheit erfordert gute Kontakte zu den örtlichen Betrieben, insbesondere zur Werkstatt Dieter Rauh und zur Bekuma Kunststofftechnik, die beide gegenüber unseren Helfern Entgegenkommen zeigen.

Die Ergebnisse waren überwältigend: Im ersten Jahr wurden bereits 644 Erdkröten, sieben Grasfrösche und sechs Bergmolche gesammelt und sicher über die Straße gebracht. Diese Zahlen sollten sich in den folgenden Jahren noch deutlich steigern. Die Erfolge des Projekts spiegeln sich in den hohen Zahlen wider. Vermutlich als Folge der höheren Überlebensraten und des entsprechend vermehrten Nachwuchses wurden in den besten Jahren bis zu 2409 Erdkröten, 49 Grasfrösche und 20 Bergmolche gesammelt. Im Jahr 2025 waren es 144 Erdkröten und drei Bergmolche. Natürlich schwanken die Ergebnisse auf Grund der äußeren Umstände von Jahr zu Jahr. Wahrscheinlich spielen hier die Niederschläge eine Rolle. Für die besonders häufig auftretenden Erdkröten ist eine Statistik beigefügt. Die anderen Amphibienarten sind maximal im zweistelligen Bereich vertreten.

Diese Erfolgsgeschichte zeigt eindrucksvoll, wie durch schnelles Handeln und kontinuierliches Engagement der Bürger ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz geleistet werden kann. Die beeindruckenden Rettungszahlen auf Grund der über Jahre hinweg stabilen Betreuungsstrukturen machen auch deutlich, wie lokale Initiative und Gemeinschaftssinn zum Schutz unserer heimischen Tierwelt beitragen können.