Windkraft und Naturschutz – wie verbinden?

Unser Energiehunger (zusätzlich bedingt auch durch Elektromobilität, Wärmepumpen und KI-Anwendungen) macht es erforderlich, neue Energiequellen zu erschließen, z.B. Windenergieanlagen. Seit seiner Genehmigung im Jahr 2022 steht der Windpark Hoßkirch für saubere Energie. Die BImSch-Genehmigung für den Windpark enthielt die Auflage, die ökologische Funktionalität des betroffenen Waldgebiets zu erhalten. Dazu zählen insbesondere CEF-Maßnahmen (Continuous Ecological Functionality), wie die Installation von Nistkästen für Vögel und Fledermäuse. Dieses Projekt zeigt bereits erste Ergebnisse.

Auf einer Waldfläche von rund 18 Hektar wurden noch 2022 insgesamt 90 Nisthilfen installiert, um heimischen Vögeln und Fledermäusen neue Lebensräume zu bieten:

  • 25 Nisthöhlen (Ø 32 mm) für Meisen und Kleiber
  • 7 Nisthöhlen (Ø 45 mm) für Buntspechte und Kleiber
  • 3 spezielle Kleiberhöhlen
  • 5 Baumläuferhöhlen für Garten- und Waldbaumläufer
  • 5 Eulenhöhlen/Waldkauzröhren
  • 25 Fledermaushöhlen
  • 20 Fledermaus-Flachkästen

Die Kästen wurden in drei bis vier Metern Höhe an ausgewählten Bäumen angebracht – eine ideale Position, um den Tieren Schutz und Brutmöglichkeiten zu bieten.

Die Installation erfolgte durch ein Team aus Mitarbeitenden des Windparkbetreibers Uhl Windkraft, der Planungsfirma Planstatt Senner Überlingen und unserer NABU-Gruppe.

Foto: NABU/Franz Laub 2023
Foto: NABU/Franz Laub 2024

Die Unterstützung des NABU endete jedoch nicht mit der Installation der Nisthilfen. Um den Erfolg der Maßnahmen zu überprüfen, finden jährlich Kontrollen statt:

  • Oktober 2023: Erste Bestandsaufnahme der besetzten Kästen
  • Oktober 2024: Wiederholung der Kontrolle und Dokumentation der Entwicklung

Wir sind vor Ort, die Planungsfirma ist für die Auswertung zuständig und bereitet die Ergebnisse transparent auf. So lässt sich nachvollziehen, welche Tierarten die Kästen annehmen und wie sich die Populationen entwickeln.

Für das Jahr 2025 sind die Fortsetzung der Kontrollen und Wartungsarbeiten geplant. Unsere NABU-Gruppe wurde erneut um Mithilfe gebeten und hat bereits ihre Bereitschaft signalisiert.

Das Projekt zeigt, dass wir mit unserem Energiehunger zwar Schäden in der Natur anrichten, diese aber durch aktiven Artenschutz reduzieren können. Durch die verbindliche Umsetzung der CEF-Maßnahmen und die enge Zusammenarbeit mit Naturschutzverbänden lässt sich die Energiewende naturverträglicher gestalten.

Zur Zusammenarbeit mit unserer NABU-Gruppe gibt es auch eine Information von Uhl Windkraft: https://www.uhl-windkraft.de/unterstuetzung-durch-nabu-mengen-scheer-hohentengen-ostrach/