Gemeinsam mit der jungen Generation für biologische Vielfalt!

Die Bemühungen der NABU-Aktiven in Ostrach ziehen sich wie ein roter Faden durch deren Arbeit. Neben dem Einsatz für den Erhalt der regionalen Fauna stehen für die NABU-Gruppe der Erhalt der natürlichen Flora sowie besonders die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen aus Ostrach und Umgebung an erster Stelle.

Dafür einige Beispiele aus den letzten Jahren:

  • Nistkästenbau 2019: In Zusammenarbeit mit dem NABU verkauften Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule des Reinhold-Frank-Schulzentrums Nistkästen auf dem Ostracher Wochenmarkt. Diese hatten sie im Technikunterricht zusammengebaut. Das Holz und der Zuschnitt stellte ihnen der Tischlerbetrieb Andreas Motsch zur Verfügung. Mit ihrer Arbeit leisten die Schülerinnen und Schüler einen Beitrag zur Arterhaltung, denn es gibt einige Vogelarten, die vom Aussterben bedroht sind. Ihnen Brutplätze zur Verfügung gestellt werden, wo sie ihren Nachwuchs großziehen können.
  • Schulzentrum 2019-2020: Wo früher vor allem Rasen wuchs, entstanden rund um das Reinhold-Frank-Schulzentrum Ostrachtal und dessen Sportplatz artenreiche Wildblumenwiesen und Gehölze. Initiiert wurde das Projekt vom NABU im Rahmen des Aktionsprogramms „Natur nah dran“. Umgesetzt wurde es vom örtlichen Bauhof, unterstützt von Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern sowie Mitgliedern des Arbeitskreises „Natur und Umwelt“. Gepflanzt wurden unter anderem Frühblüher, Stauden und Wildsträucher. Fast alle Klassen beteiligten sich und erlebten hautnah, wie durch ihr Mitwirken ein vielfältiger Lebensraum für Wild- und Honigbienen, Käfer und Schmetterlinge entsteht. Das Projekt leistet nicht nur einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz, sondern sensibilisiert die Jugendlichen auch für die Natur. In den folgenden Jahren konnten und können sie beobachten, wie sich die Flächen entwickeln, und verstehen, wie wichtig jeder einzelne Beitrag für die Natur ist.
  • Nistkästenbau für den Wiedehopf 2020
  • Apfelsammelaktion 2022: Obsthochstammanlagen prägen unsere oberschwäbische Kulturlandschaft und bieten wertvollen Lebensraum für Vögel, Insekten und viele andere Tiere. Um das reiche Obstjahr zu nutzen und Verderb zu vermeiden, hat der „Arbeitskreis für Umwelt und Natur“ Kindergärten, Schulen und Pfadfinder zu einer Sammelaktion eingeladen. Mit großer Begeisterung halfen die Kinder mit und sammelten zwischen 2 und 3 Tonnen Äpfel, die vor allem zu Saft gepresst wurden. Unterstützt wurde die Aktion von der Volksbank und der Gemeinde Ostrach.
  • Nistkästenbau 2024: Im Frühling ist überall das Gezwitscher von Amseln, Blaumeisen, Rotkehlchen, Zaunkönigen, Staren und vielen anderen Vögeln zu hören, und unsere einheimischen Gartenvögel sind auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz, um ihr Gelege unterzubringen. Ein Nistkasten ist hierfür eine große Hilfe. Die Schüler der Klasse 10 des Schulzentrums Ostrach haben in Frühjahr mit Unterstützung ihres Werklehrers einige davon gebaut und haben sie zusammen mit dem NABU auf dem Wochenmarkt verkauft.
  • Staudenbeete 2024: Pflanzen wie Ackerwitwenblume, Wiesensalbei oder Flockenblume, die einst typisch für unsere Wiesen waren, sind heute fast verschwunden. Stattdessen dominieren stickstoffreiche Futterwiesen und „Einheitsgrün“. Wildbienen, Schmetterlinge und Hummeln finden besonders im Frühjahr kaum noch Nahrung. Um dem Artenschwund entgegenzuwirken, engagierten sich NABU-Mitglieder und Einwohner für mehr Artenvielfalt auf Ostracher Grünflächen. Nach dem Vorbild der erfolgreichen Bad Saulgauer Biodiversitätsflächen entstanden an zwei Straßen und am Waldkindergarten Staudenbeete mit heimischen Wildpflanzen. Dafür wurde der Boden mit einem Kies-Sand-Gemisch abgemagert, da diese Pflanzen nährstoffarme Böden und Trockenheit bevorzugen. Beteiligt waren neben dem Bauhof der Gemeinde Ostrach und dem Kieswerk Müller auch einige Grundschulklassen des Schulzentrums Ostrach und der Waldkindergarten, die einige tausend Blumenzwiebeln gepflanzt haben.

Naturschutz beginnt mit Neugier – und die wird in Ostrach früh geweckt. Die NABU-Gruppe zeigt, wie wichtig es ist, Kinder und Jugendliche nicht nur als Zuschauer, sondern als aktive Gestalter des Umweltschutzes einzubinden. Ob beim Anlegen von Blühwiesen, beim Beobachten von Tieren oder bei spielerischen Projekten: Hier erleben junge Menschen, dass ihr Einsatz zählt und dass sie selbst Teil der Lösung sein können. Denn wer als Kind lernt, die Natur zu lieben, wird sie als Erwachsener schützen. Die NABU-Aktiven in Ostrach schaffen damit nicht nur heute Lebensraum für Tiere und Pflanzen, sondern pflanzen auch die Saat für eine Generation, die Verantwortung übernimmt.

Wer mitmachen oder die Projekte unterstützen möchte, ist herzlich willkommen – denn gemeinsam gestalten wir die Zukunft unserer Heimat.