Stadt Mengen und NABU: Gemeinsam für den Naturschutz

Als NABU Mengen-Scheer-Hohentengen-Ostrach unterstützen wir die Stadt Mengen seit Jahren tatkräftig bei ihren Nachhaltigkeitsbemühungen. Sowohl mit praktischen Naturschutzmaßnahmen als auch mit unserer Fachexpertise bei der Planung und Umsetzung ökologisch sinnvoller Maßnahmen tragen wir gemeinsam zum Schutz unserer heimischen Natur bei.

Zu unseren praktischen Naturschutzmaßnahmen in den letzten Jahren vor Ort zählen Flächenpflege und -entwicklung, Gewässerschutz und Renaturierung:

  • Blochinger Sportplatz: zweimal jährliche Mahd im Rahmen eines LPR-Vertrags wegen des starken Aufkommens von giftigem Greiskraut
  • Ennetacher Berg: mehrwöchige Entbuschungsaktion mit Pfadfindern und der Firm-Gruppe Mengen, anschließend dreijährige Pflege mit Mengener Schülern
  • Ennetacher Krautländer: Vor 16 Jahren wurden 900 m² und später weitere 500 m² aufgelassene Flächen abgemagert und mit Donau-Wiesensamen eingesät. Heute werden die bunten Wiesen extensiv durch den Landwirt Winfried Stärk bewirtschaftet.
  • Blumenwiesen im Stadtgebiet: Mit Unterstützung des Bauhofs legten wir vor fünf Jahren zwei 200 m² große Blumenwiesen an und pflegten diese in den ersten Jahren selbst. Der regelmäßige Austausch mit dem Bauhof zu diesem Thema läuft sehr erfolgreich.
  • FFH-Gebiet Mengener/Beizkofer Riedle: In Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Tübingen beantragten wir ein Wasserrechtsverfahren zur Wiedervernässung und brachten auf einer Länge von 500 Metern mehrere Stauhaltungen ein. So halten wir das Wasser in der Landschaft. Inzwischen haben wir als NABU vom RP Tübingen einen Betreuungsauftrag.
  • Gewann Wertwiesen: Nach unseren Bemühungen beseitigte die Firma Schlösser einvernehmlich ihre offene Abfalldeponie. Die Stadt erwarb das Grundstück und wir optimierten das dortige Donaualtwasser mit einem dreitägigen Baggereinsatz und schufen zudem eine Magerwiese.
  • Ablach-Entlastungskanal: Unsere NAJU hat unter Begleitung der Wasserbaubehörde circa 150 Meter Uferbereiche des Ablach-Entlastungskanals von der Ablach zur Donau in Handarbeit renaturiert.

Die folgenden Beispiele zeigen, wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Stadtentwicklung aussehen kann:

  • Kernstadt-Entlastungsstraße (KES): Für den Bau der KES schlugen wir die Schaffung einer Überschwemmungsfläche an der Ablach vor. Unser Vorschlag wurde vom Planungsbüro und den Fachbehörden positiv bewertet und erfolgreich umgesetzt.
  • Ortsumfahrung Rulfingen (B311): Anstelle von ursprünglich im Grünordnungsplan vorgesehenen wenig sinnvollen Maßnahmen empfahlen wir die Renaturierung des Riedbach-Unterlaufs von der Straße bis zur Ablach. Diese Lösung erfüllt gleichzeitig die EU-Wasserrahmenrichtlinien und wurde in die zweite Auflage des Grünordnungsplans aufgenommen.
  • Gewerbegebiet Niederbohl-Ost: Beim Scoping-Termin mit dem Büro 365° gaben wir wertvolle Hinweise zu geeigneten Flächen für artenreiche Blumenwiesen als Ausgleichsmaßnahmen. Auch unsere Tipps zu Spenderflächen für die Mulchsaat trugen zum Entstehen der schönen Wiesen an der Donau bei Blochingen bei.
  • Edelbrunnen-Bach bei Ennetach: Als der Edelbrunnen-Bach durch eine geplante Baugebietserweiterung verlief, entwickelten wir eine innovative Lösung: eine Verlegung des Baches außen um das Baugebiet herum, unter der Straße hindurch und entlang dem Bahndamm. Durch persönliche Gespräche konnten wir sogar einen zunächst unwilligen Grundstückseigentümer überzeugen – eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
  • Baugebiet Blochingen West: Für das neue Baugebiet im Korridor der Amphibien-Laichwanderung vom Mühlbachtal zum Egelsee schlugen wir das Ersatzlaichgewässer im Mühlbachtal als optimale Ausgleichsmaßnahme vor.
  • Vermeidung von Straßensperrungen: Dank unserer kosten- und zeitintensiven Aktionen und Maßnahmen zum Amphibienschutz müssen die Zielfinger Ortsdurchfahrt, die Rosnaer Straße und die Gemeindeverbindungsstraße Mengen-Bremen beim Waldeck während der Laichwanderung nicht nachts gesperrt werden.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen natürlich unsere großen Projekte im Bereich Mengen: